(Quelle: labournet.de)
a) Sicherheitsbedenken in Brasilien: WM-Eröffnungsstadion droht Baustopp
„Weniger als einen Monat vor der WM erwägt die Staatsanwaltschaft in
São Paulo, das Eröffnungsstadion mit einem Baustopp zu belegen. Dafür
verantwortlich seien Unregelmäßigkeiten bei der Einhaltung von
Sicherheitsvorschriften. Derweil kommt es in brasilianischen
Großstädten zu neuen Protesten…“ Meldung in der Süddeutschen Zeitung
vom 16.05.2014
http://www.sueddeutsche.de/sport/sicherheitsbedenken-in-brasilien-wm-eroeffnungsstadion-droht-baustopp-1.1966032
b) Hauptprobe für das Chaos
Vier Wochen vor dem Start der Fussball-WM sieht Brasilien sich mit
zahlreichen Manifestationen konfrontiert. In Recife kam es während
eines Polizeistreiks zu Plünderungen. Artikel von Tjerk Brühwiller,
São Paulo, in der Neuen Zürcher Zeitung vom 16.05.2014
http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/hauptprobe-fuer-das-chaos-1.18303576
Aus dem Text: "In Rio de Janeiro vereinten sich am Abend die
Protestzüge der WM-Gegner, streikender Lehrer und der Buschauffeure.
Letztere hatten sich in den vergangenen Tagen im Streik befunden, was
den öffentlichen Verkehr in Rio an den Rand des Erliegens gebracht
hatte. Auch in Belo Horizonte schlossen sich rund 2000 WM-Gegner mit
streikenden Gemeindeangestellten zusammen. In zahlreichen anderen
Städten kam es am Donnerstag zu Protesten gegen die Fussball-WM, unter
ihnen auch die Spielorte Brasilia, Curitiba und Fortaleza. Tausende
von Brasilianern waren dem Aufruf mehrerer Organisationen zum
«Internationalen Kampftag gegen die WM» gefolgt. Es war die grösste
Mobilisierung gegen die Fussball-WM in diesem Jahr. Die Organisationen
hinter dem Protest haben sich auf eine Reihe von Forderungen geeinigt.
So verlangen sie zum Beispiel die Rücknahme eines
Anti-Terror-Gesetzes, das der Kongress im Hinblick auf die WM
ausarbeitet. Die Regierung kündigte am Donnerstag an, das Gesetz zu
überdenken. Weiter fordern sie unter anderem auch eine Rücksiedlung
der enteigneten Familien sowie eine lebenslange Rente für die Familien
der neun Arbeiter, die auf den Stadion-Baustellen umgekommen sind. Die
Proteste der WM-Gegner fallen mit verschiedensten Streiks zusammen.
Diese richten sich zwar nicht direkt gegen die Fussball-WM. In ihnen
drückt sich jedoch dieselbe Frustration aus: Viele Brasilianer stören
sich am Widerspruch zwischen der Ausgabefreudigkeit und am Elan der
Regierung für die Austragung der WM und der Trägheit, wenn es darum
geht, die berechtigten Forderungen aus dem Volk nach besseren Schulen
und Spitälern, nach Wohnraum und nach einem funktionierenden
öffentlichen Verkehr zu erfüllen…“
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By a3yo
– May 17, 2014