We are not amused!
Stellungnahme des Kaleidoskop zur Durchsuchung am 06.07.2010
Prekäre Kulturarbeit und das Erhalten von selbst verwalteten Räumen
und Projekten stellt ohnehin schon eine aufwändige Aufgabe dar. Nun
meint neuerdings auch die Polizei, vertreten durch das LVT (= Landesamt
für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung), sich in Freiräumen
austoben zu können.
Am Nachmittag des 6.7.2010 wurde gegen 16h die Tür des Vereinslokals
"Kaleidoskop" in der Schönbrunnerstraße 91, 1050 Wien eingetreten, sowie
das Schloss aufgebrochen. Zahlreiche – teilweise private – Gegenstände
wie Computer, Festplatten, Seifenblasenlauge, gereinigtes Petroleum für
Feuerjonglage sowie der Tresor (inklusive der darin befindlichen
Handkassen 2er Projekte) wurden mitgenommen. Der Verein wurde vor dem
Vorfall nicht informiert. Um ca. 18h fanden Mitglieder des Freiraumes
die Räumlichkeiten von der Feuerwehr verschlossen vor, im Laufe des
Abends konnte der Schlüssel bei der Polizei abgeholt und der Schaden
begutachtet werden.
Nach Tierschützer*innen und der jüngsten Repression gegen einzelne
Aktivist*innen scheint die Unterdrückungsmaschinerie nun bei der
Kategorie "F" wie Freiräume, selbst verwalteten Alternativen und
(gegen)Kulturarbeit angelangt zu sein. Im Falle des Kaleidoskop wurde
das Konstrukt erzeugt, dass unsere Räume Vorbereitungs-, Lager- sowie
Ausgangsort einer gegen das AMS in der Redergasse 1 (ca. 200 Meter
entfernt) gerichteten Aktion gewesen wären, bei der vor einigen Wochen
Mistkübel im Portal des Amtes abgebrannt wurden.
Im Zuge dieser Anschuldigungen wurden drei Personen verhaftet sowie
drei Wohngemeinschaften durchsucht und Informationsmaterialien sowie
Computer
beschlagnahmt.
Mehr Infos dazu unter:
http://at.indymedia.org/node/18597
http://at.indymedia.org/node/18589
Wir lassen uns von dieser Machtdemonstration der Exekutive nicht
einschüchtern. Zutritt in unsere Räumlichkeiten bleibt Menschen
vorbehalten, welche sich mit den Grundprinzipien unseres Projektes
identifizieren können – Ausübende einer Staatlichen
Repressionsmaschinerie zählen dazu definitiv nicht – auf Veranstaltungen
und Performances von dieser Seite wird gerne verzichtet.
Für alle
Anderen ist das Kaleidoskop einmal mehr offen und unter http://kukuma.info/gruppen/kaleidoskop ist unser
Programm auffindbar.
Gemeinsam mit anderen Initiativen und Gruppen wollen wir zudem laute
und klare Zeichen gegen Repression in allen Lebenslagen setzen. Nutzt
euer
Umfeld, Medien und Veranstaltungen, um auf die neuerlichen
Unterdrückungsversuche aufmerksam zu machen, sammelt Spenden für
Betroffene. Informiert euch selbst darüber was bei Hausdurchsuchungen
passiert, wie ihr eure Daten verschlüsselt um eure Privatsphäre zu
schützen und was eure Rechte im Bezug auf politische Arbeit und generell
sind.
Für bedingungsloses Grundeinkommen und Bleiberecht
Für die
Freilassung aller Gefangenen
Gegen Repression –
Befreit die Seifenblasen!
das Kaleidoskop
Anfragen/ Rückfragen an: kaleidoskop@kukuma.info
Termine:
Treffen Kaleidoskop Info& Austausch am Freitag 9.7.,
17h30,
Gumpendorferstraße 83b -> bei den IG´s
Offenes Solidaritätstreffen für die Inhaftierten am Sonntag 11.7., 18
Uhr,
EKH (Wielandgasse 2-4)
-> http://at.indymedia.org/node/18602
Angemeldete Demonstration gegen Repression am Montag 12.7. um 16h
Treffpunkt
Schottentor
Solifest gegen Repression am Montag den 12.7. ab ca. 18h im Tüwi
(Peter-Jordan
76 Ecke Dänenstrasse)
Programm mit DIY Grillen im Garten,
Soli-Cocktails, Feuershow, Band &
Auflegerei (Flyer &
Programm sind in Arbeit)