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Nazi Aufmarsch in Warschau

Am 11.November fand in Warschau ein
Nazi-Aufmarsch statt. Allerdings, nicht ohne starken antifaschistischen
Widerstand. An den Aktionen haben AntifaschistInnen aus ganzen Polen
teilgenommen. Polnische Antifa-Gruppen ziehen eine positive Bilanz
wegen der erfolgreichen dezentralen Aktionen und weil die Nazis ihre
Route aendern mussten. Alle Festgenommenen Antifaschist_nnen sind erst
einmal frei. Es werden jedoch Prozesse folgen. Bleibt aufmerksam
gegenueber antifaschistischen Meldungen aus Warschau
und seid solidarisch.
Ein kurzer Bericht
 
Quelle: http://de.indymedia.org/2009/11/265795.shtmlHunderte Antif@s gegen Nazi-Aufmarsch und Polizeiterror in Warschau

Wie schon vor ca. 2 Wochen angekuendigt ( http://de.indymedia.org/2009/10/264592.shtml), fand am 11.November in Warschau ein Nazi-Aufmarsch statt. Allerdings, nicht ohne starken antifaschistischen Widerstand.

An
der auf die Nazi-Route angemeldeten antifaschistischen Kundgebung haben
ca. 400 Menschen teilgenommen. Das ist nicht wenig, wenn man beachtet,
dass es sehr kalt war und stark geregnet hat. Die Kundgebung lag etwa
auf der halben Strecke des Nazi Aufmarsch, auf ulica Swietokrzyska,
also ca. 1,5 km von der Auftaktkundgebung. Doch schon ca. 500m vom
Nazi-Treffpunkt, auf der ulica Senatorska, haben ca.120-150 militante
Antifas die ganze Strasse blockiert. Die Blockade wurde sofort von
Polizei angegriffen, wurde aber immerhin 15 Minuten gehalten. Es kam
teilweise zu heftigen Auseinandersetzungen. Die Polizei ging auf die
Antifas mit Schlagstoecken und Reizgas los. Auf dieser Blockade wurden
8 AntifaschistInnen festgenommen.

Waehrend der
Auseinandersetzungen ist dann die Info durchgekommen, dass der Nazi
Aufmarsch in eine andere Richtung umgeleitet werden musste. Antifas aus
der "ulica Senatorska Blockade" und der "ulica Swietokrzyska
Kundgebung" versuchten sich spontan zu reorganisieren und koordinierten
sich um die weiteren Aktionen auf die neue Nazi-Route umzulegen. Es war
jedoch nicht einfach, da die Polizei im ganzen Zentrum die Antifas
jagte. In mehreren Parks, Strassen und Kreuzungen ist es zu
Auseinandersetzungen zwischen AntifaschistInnen und Bullen gekommen. An
verschiedenen Orten wurden weitere 2 Personen verhaftet.

Trotzdem
ist es gelungen eine weitere kurze Blockade auf der ulica Nowy Swiat,
direkt vor dem Nazi-Front-Transpi aufzubauen. Diese wurde von Zivis,
uniformierten Bullen und einigen Nazis gemeinsam aufgeloest. Hierbei
wurde auch noch eine weitere Person festgenommen.

Desweiteren
gelang es ein riesiges Antifa-Transpi auf der Nazi-Route aus einem Haus
herauszuhaengen. Kurz vor der Nazi-Abschlusskundgebung haben sich die
Antifas noch mal zurueck gemeldet, wurden jedoch brutal von Bullen,
hauptsachlich Zivis, angegriffen. 3 weitere Personen wurden
festgenommen.

Versuch einer Zusammenfassung

Zu den Nazis

Marschiert
sind etwa 400-500 Nazis aus mehreren polnischen Staedten. Ihre
Ankuendigungen im Vorfeld, von wegen Nationalen Durchbruch und so,
waren reiner propaganda-quatsch. Trotzdem waren sie ziemlich zahlreich,
laut und stark, und es ist innen gelungen durch Warschau, neben den
Ruinen des juedischen Ghettos zu marschieren.

Antifaschistischer Widerstand

An
den Aktionen haben AntifaschistInnen aus ganzen Polen teilgenommen, ca.
300-350 haben direkte Aktionen und Blockaden vorbereitet und
durchgefuehrt, weitere 400 nahmen an der angemeldeten Kundgebung teil.
Es kam zu zwei Blockaden und mehreren kleinen Aktionen. Zusaetzlich
beschweren sich die Nazis dass mindestens 30-40 von ihnen, vor und nach
dem
Aufmarsch, angegriffen wurden. 14 Antifas wurden festgenommen,
7 davon unschuldig erklaert. Die restlichen 7 sind angeklagt wegen
"aktiven Angriff auf Polizeibeamte". Diese wurden aber nach ca. 30-40
Stunden zuerst frei gelassen.

Polnische Antifa-Gruppen ziehen
eine positive Bilanz wegen der erfolgreichen dezentralen Aktionen und
weil die Nazis ihre Route aendern mussten, aber auch wegen der guten
Kommunikation und der starken Solidaritaet unter den AntifaschistInnen
aus dem ganzem Land, die bisher sehr selten zusammen agiert haben. Es
wird aber gleichzeitig betont, dass man den Aufmarsch komplett
verhindern haette koennen, wenn ein paar hundert Leute mehr aktiv
teilgenommen haetten. Da aber vor Ort schon eigentlich alle
existierenden Antifa-Gruppen praesent waren, heisst es, dass bis zu
folgenden Nazi-Aufmaerschen die antifaschistische Bewegung intensiviert
werden und/oder bis dahin eine grenzuebergreifende Zusammenarbeit
verstaerkt werden sollte. An den Warschauer Aktionen haben auch ca. 10
Antifas aus Berlin teilgenommen.

Polizei

Hat sich sehr
bemueht die Antifas einzuschuechtern und zu behindern bevor sie in der
Lage waren auch nur in die Naehe der Nazis zu kommen. Auf den
Bullenwachen haben sich mehrere Polizisten rassistisch geaeussert,
einige haben sogar, den Antifas gegenueber, erwaehnt, dass sie selber
frueher in Nazi-Organisationen aktiv waren und immer noch mit ihnen
sympatisieren.

Antirepressionarbeit

Alle
Festgenommenen sind erst einmal frei. Es werden jedoch Prozesse folgen.
Die Antirepressions-Arbeit wird sehr offensiv und professionell
gefuehrt. Es kann jedoch passieren, dass internationale finanzielle
Unterstuetzung benoetigt werden wird. Es wird hauptsaechlich um
Anwaltskosten gehen. Bleibt aufmerksam gegenueber antifaschistischen
Meldungen aus Warschau und seid solidarisch.

von
Bolek, Tola und Lolek von der antifa

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