Skip to content


Siempre Antifascista 2009 Kick fascism out of your subculture

Dieses Jahr finden zum zweiten Mal vom 11. bis zum 21. November
Aktionen unter dem Motto „Siempre Antifascista" statt. Im vergangenen
Jahr fanden erfolgreiche Aktionen, wie eine kraftvolle Demonstration
unter dem Titel "Kein Kiez für Nazis" mit mehr als tausend
TeilnehmerInnen im Nordostberliner Stadtteil Pankow ,ein Festival sowie
eine internationale antifaschistische Konferenz mit ReferentInnen aus
Spanien, Russland, Italien, Tschechien und Serbien, die für eine breite
öffentliche Resonanz sorgte, statt.

In diesem Jahr sind das Gedenken an die von Neonazigewalt
betroffenen Menschen, Antifaschismus in Subkulturen und eine
internationale Antifa-Bewegung weiterhin die zentralen Punkte unserer
Arbeit.

11.—21. November 2009: Internationale Gedenktage für alle Opfer und
betroffenen Personen von Neonazigewalt. Aktives Gedenken heißt vorwärts
schreiten, Erinnern heißt Kämpfen- kreative Aktionen gegen
neonazistische Strukturen und rechtes Gedankengut. In eurer Region – in
eurer Stadt.

Gedenkt den betroffenen Personen, seid solidarisch und aktiv!
Wir sehen uns als Teil einer weltweit kämpfenden Antifa-Bewegung.
Macht Aktionen in den Städten dieser Welt.…

http://a2.systemausfall.org/

What’s the matter?

Dieses Jahr wird vor allem eine progressive Gedenkpolitik und ein
antifaschistischer Minimalkonsens in der Punk- und Skinheadsubkultur im
Mittelpunkt unserer Aktionen stehen. Am 11. November wird der
Aktionstag „Siempre Antifascista" ausgerufen.

Der 11. November steht symbolisch für einen antifaschistischen
Gedenk- und Aktionstag, an dem allen Betroffenen von Neonazigewalt und
-morden, lokal, regional und international gedacht werden soll. Vor
zwei Jahren, am 11. November 2007 wurde an diesem Tag der junge
Antifaschist Carlos Palomino in einer Madrider Metrostation von dem
Neonazi Josué Estébanez de la Hija erstochen. Diese erschreckende Tat
rief nach längerer Zeit die akute, lebensbedrohliche Gewalt, die von
Neonazis von Madrid bis Moskau und darüber hinaus gegen eigens
konstruierte politische, ethnische, soziale und sexuelle Feindgruppen
mit großer Brutalität ausgeübt wird, in das öffentliche Gedächtnis.
Bereits zwei Jahre zuvor, am 13. November 2005 wurde Timur Katscharawa
in der St. Petersburger Innenstadt von Neonazis erstochen.

Die neonazistische Szenen Europas rücken seit geraumer Zeit unter
dem Banner des Ethnopluralismus und der „Verteidigung kultureller
Identitäten" stärker zusammen. Europaweite Demonstrationen und
Musikveranstaltungen von rechten bis faschistischen Parteien,
Organisationen und Kameradschaften werden zu einem wichtigen
Bezugspunkt der extremen Rechten. Der alljährliche, neonazistische
„Trauermarsch" im Februar in Dresden, der Rudolf-Hess-Gedenkmarsch in
Budapest im August, der „nationale Antikriegstag" im September in
Dortmund und unzählige rechte Konzerte und Feiern des internationalen,
extrem rechten Musiknetzwerks „Blood&Honour" fördern die zunehmende
Vernetzung des militanten Neonazispektrums. „Nationale Solidarität"
wird nun international propagiert.

Eine rechte Kampagne solidarisiert sich mit dem Mörder des Madrider
Antifaschisten Carlos. Eine Internetplattform versucht die
nationalistischen Kameradschaften zusammenzubringen, im Namen eines
„weißen Europas". Wo Neonazis eine europaweite Vernetzungsstruktur aus
Rassismus, Antisemitismus und massiv zunehmenden Antiziganismus
aufbauen, ist es Aufgabe einer breiten antifaschistischen Bewegung,
Neonazis den Boden ihrer Propaganda zu entziehen. Eine Vernetzung
antifaschistischer Bewegungen muss stärker in den Vordergrund treten,
um der wachsenden Gefahr der Faschisierung großer Teile Europas
effektiv entgegentreten zu können. Wir sehen uns in der geschichtlichen
Verantwortung, Neonazigewalt und -morde zu thematisieren und das
ignorante gesellschaftliche Klima zu bekämpfen. Wir kämpfen gegen
rechte Ideologien, in den Köpfen und auf der Straße.

Fight back!

Subkulturen bieten aufgrund ihrer pluralistischen Erlebniswelten
attraktive Angebote für ein Leben neben dem kapitalistischen
Alltagsbetrieb. Diverse Subkulturen begreifen sich historisch
betrachtet als antifaschistisch und antirassistisch. Daher ist es
besonderer Wichtigkeit, dass rechten und rechtsoffenen Tendenzen
entschieden eine Absage erteilt wird, um diesen Strömungen keine
Möglichkeit der Verbreitung ihrer menschenfeindlichen Ideologien zu
lassen.

In subkulturellen Bereichen, vor allem in der Punk- und
Skinheadsubkultur, sowie in der Hardcoreszene und im
Wave/Gothic-Spektrum, kommt es immer häufiger zu rechten sogar extrem
rechten Vorfällen bei Konzerten und Feiern. Den häufig vermeintlich
„unpolitischen" Subkulturen, wie in Teilen der Oi!-Szene, scheint ein
Verantwortungsbewusstsein zu fehlen, welches sich aktiv gegen
faschistisches/ rassistisches, antisemitisches und sexistisches/
homophobes Lied- und Gedankengut stellt. Wir stellen ein mangelndes
Problembewusstsein fest, das sich häufig nicht kritisch mit
Musikgruppen, Liedtexten und rechter Symbolik auseinandersetzt.
Gefährliche Mischszenen neben dem „Rechtsrock" entstehen, so genante
„Grauzonen", in denen der Spaßfaktor enorm hoch und die Kritik an
subkulturell-internen Rassismen wenig bzw. gar nicht thematisiert wird.
Diese so genannten „Grauzonen" bieten attraktive Erlebnisräume für
Personen, die einem antifaschistischen Minimalkonsens ablehnend oder
sogar feindlich gegenüberstehen und somit ein Klima erschaffen, das
Ausschlussmechanismen begünstigt und Rassismus szenefähig werden lässt
oder es zu einer Privatangelegenheit verklärt.

Dabei bedienen sich die rechten/ rechtsoffenen Szeneangehörigen
eines „Extremismus-Begriffs", der seinen Fokus vor allem gegen
antifaschistische Menschen richtet und der Diskreditierung
antifaschistischen Engagements dient. Musikalisch begleitet werden
diese Erscheinungen durch eine Unzahl von Punk- und Oi!-Bands, die mit
anti-Antifa-Texten und Einstellungen diesen Negativtrend befördern.

Warum agieren rechte sowie vermeintlich unpolitische Teile der Oi!-Szene so vehement gegen Antifas?

Gerade die klar antifaschistisch eingestellten und aktiven Teile der
Subkultur und Szene thematisieren den verharmlosenden Umgang mit
rechten Strömungen, der sich in eine Leugnung von Tatsachen und bis hin
zu einem Hass auf „alles linke", steigert, sobald Kritik an Missständen
geübt wird. Statt einer konstruktiven Auseinandersetzung mit rechten
Ideologien und Subkulturen, gilt der Spaß als einziges Bindeglied.
„Saufen, Ficken, Oi!"? Unser Spaß sieht anders aus!

Wir
fordern dagegen einen starken, szeneübergreifenden antifaschistischen
Konsens ein, der es ermöglicht, gegen Neonazis und ihre
menschenverachtende Ideologie aktiv vorzugehen und ihnen den Zutritt zu
(Jugend-) Subkulturen unmöglich macht.

Wir erklären uns solidarisch mit allen antifaschistischen Personen
aller Subkulturen. Die Abwehr reaktionärer und extrem rechter
Ideologien in den Subkulturen ist unser Ziel.

Kick fascism out of your subculture!
Siempre Antifascista 2009!

http://siempre.red-skins.de/

Posted in deutschsprachig, General.