Letzte Nacht wurde auf das selbstverwaltete autonome Jugendzentrum CK 13 in Novi Sad (Serbien) ein Anschlag verübt. Dabei wurden drei Molotov-Cocktails auf das Gebäude geworfen, von denen eine das Gebäude verfehlte. Die Flüssigkeit in den Flaschen entzündete sich an der Hauswand und im Eingangsbereich. Zwei Gäste, die aus dem Ausland zu Besuch waren und zu dem Zeitpunkt im Haus übernachteten, konnten das Feuer noch rechtzeitig löschen.
Dieser Anschlag steht in einer Reihe von mehreren Anschlägen auf das im Jahr 2007 gegründete Jugendzentrum. Allein in den letzten zwei Monaten wurde das CK13 Ziel von vier Angriffen neofaschistischer Gewalttäter. Der jüngste Angriff steht wohl im Zusammenhang mit der am Sonntag stattfindenden Pride Parade in Belgrad, bei der Schwule, Lesben und Transgender für ihre Rechte auf die Straße gehen. Serbien ist was homophobe Übergriffe angeht in den letzten Jahren immer wieder in den Schlagzeilen gewesen. Rechte, klerikale und faschistische Gruppen bedrohen und verletzen jährlich Teilnehmer der “Pride Parade”.
Die Sprecher des CK13 reagierten unterdessen auf die Anschläge: alle Veranstaltungen, die bis Dienstag geplant waren, werden aus Sicherheitsgründen abgesagt. Ob dieses Vorgehen als richtige Konsequenz aus den Übergriffen gewertet werden kann, sollte aus antifaschistischer Perspektive bezweifelt werden.