Seit 2005 werden regelmäßig unangemeldete Fahrraddemos jeden letzten Freitag im Monat in Minsk durchgeführt. Eine Demonstration überhaupt legal durchführen zu können ist nicht leicht. Gestern verlief die Critical Mass sehr ruhig. Am Startpunkt nahe dem Zentrum versammelten sich um die 60 Leute mit ihren Fahrrädern und Trillerpfeifen.
Gestern startete die erste Critical Mass – Fahrraddemo in diesem Jahr in Minsk. Seit 2005 werden regelmäßig unangemeldete Fahrraddemos jeden letzten Freitag im Monat in Minsk durchgeführt. Eine Demonstration überhaupt legal durchführen zu können ist nicht leicht. Es gibt nur zwei regelmäßige politische Proteste, die stattfinden dürfen, dies sind der “Soziale Marsch” und der “Tschernobyl Gedenkmarsch”. Wie wir bereits beschrieben haben, werden auch kleinere Aktionen wie “food not bombs” (siehe: 
http://de.indymedia.org/2009/04/247165.shtml) ab und zu von der Polizei gestört und Leute, die politisch öfter auffallen zunehmend bedrängt. Auch bei den Critical Mass Aktionen werden immer mal wieder Personen festgenommen und schikaniert. Die Polizei zieht dann einzelne Leute raus, bringt sie zur Polizeistation und verteilt auch mal Geldstrafen.
Gestern verlief die Critical Mass sehr ruhig. Am Startpunkt nahe dem Zentrum versammelten sich um die 60 Leute mit ihren Fahrrädern und Trillerpfeifen.
Polizei war nicht vor Ort. Der Treffpunkt und Termin wird jedesmal über verschiedene Webseiten öffentlich angekündigt. Dementsprechend war die Gruppe recht bunt gemischt. Die Fahrraddemo verlief relativ vorsichtig aber laut auf einer Fahrspur und bekam gemischte Reaktionen von Fußgänger_innen und Autofahrer_innen zu spüren. Meist waren die Leute etwas verblüfft aber freundlich. Eine Person in der Fahrraddemo hatte auch ein kleines Soundsystem mit Techno dabei. Nur selten drängelten sich Autos durch die Demo durch und nur zweimal gab es Kontakte mit der Polizei. Beim ersten mal gab es nur eine lächerliche Durchsage an uns, dass wir das nicht tun sollen, beim zweiten mal standen zwei Polizeiautos nahe der Demo und Polizei stieg aus, aber die Demo zog schnell an diesen vorbei. Nach der etwa 2 stündigen fröhlichen Fahrt trafen wir uns gemeinsam zum Abhängen im Park am Fluss.
Morgen findet der Tschernobyl Gedenkmarsch in Minsk statt. Hierzu mobilisieren verschiedene Gruppen, von Oppositionsparteien bis zu Anarchist_innen und Antiautoritären. Es wird auch einen Block geben, der sich im Vorfeld organisiert hat und mit radikaleren Forderungen auftreten will. Da im Jahr 2007 der soziale Marsch von Faschisten angegriffen wurde und es zu Auseinandersetzungen mit Eisenstangen und Prügel kam, beschäftigen sich lokale Antifaschist_innen seit längerem mit Formen der Organisierung auf Demonstrationen. Dieses Jahr soll Baubeginn für das erste Atomkraftwerk in Weissrussland sein, vermutlich in der naehe von Grodna im Westen des Landes. Von lokalen linksradikalen Gruppen wird dringend gebeten, am 26.April international Solidaritätsaktionen durchzufuehren (Aufruf siehe: http://www.avtonom.org/index.php?nid=2169).
Der Start der Critical Mass
Food Not Bombs in Minsk
