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15.Jahrestag der Bombardierung Jugoslawiens

Quellen: http://www.alle-bleiben.info/15-jahre-sind-vergangen/ und http://de.indymedia.org/2014/04/353467.shtml

weitere Hintergrundinformationen: http://www.freitag.de/autoren/hans-springstein/vor-15-jahren-nato-krieg-gegen-jugoslawien und http://www.ag-friedensforschung.de/themen/NATO-Krieg/Welcome.html

Anmerkung: Durch die Benennung der Rolle der NATO und der deutschen Kriegspolitik im Speziellen soll in keiner Weise die Position vermittelt werden, die Regierung Jugoslawiens zu diesem Zeitpunkt sei unschuldig an der Eskalation. Im Gegenteil laesst sich der historische Kontext nur verstehen, indem Milosevic und seine nationalistisch-agressive Politik gegenueber den nicht-serbischen Menschen im ehemaligen Jugoslawien ebenso benannt und verurteilt wird. Sowohl die militaerischen Einsaetze der jugoslawischen Armee, als auch der UCK als auch der NATO fuehrten vor allem dazu, dass die Bevoelkerung jeder Gruppierung intensiver litt und sich die skrupelloseren, nationalistischeren Machteliten durchsetzen konnten.
In diesem Sinne: Nie wieder Krieg!

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Am 24. März 1999 beginnt die Bombardierung Ex-Jugoslawiens durch die NATO. Mehr als 250.000 Menschen müssen fliehen – davon geschätzt 120.000 Roma, wobei tatsächlich von einer noch größeren Zahl auszugehen ist. Ihre Häuser werden zerstört und ganze Stadtteile geplündert. Damit sind 600 Jahre friedliche Roma Kultur unwiederbringlich verloren.

Viele werden ermordet oder kommen auf der Flucht ums Leben. Für die aber, die es bis in europäische Länder wie Deutschland schaffen, hören Ungewissheit und Unsicherheit nicht auf. Sie hoffen, nach dem Verlust ihres Eigentums und der Erfahrung rassistischer Verfolgung auf einen Neuanfang – eine Chance ohne Angst leben zu können. Diese Hoffnung wird enttäuscht. Jahrelang werden sie nur »geduldet« und bekommen keinen sicheren Aufenthaltsstatus. Sie dürfen nicht arbeiten und unterliegen der Residenzpflicht. Manche leben in diesem unsicheren Zustand seit über 20 Jahren. Ein Zustand, der psychisch sehr stark belastet – zusätzlich zu den Belastungen der Schrecken, die sie im Krieg erfahren mussten.

Auch am 8. April gibt es keine ruhigen Versammlungen, keine Feiern am internationalen Tag der Roma: zynisch wirkt auf uns die Ankündigung einer ausgerechnet an diesem Datum geplanten Sammelabschiebung von Hannover nach Skopje.

Die NATO(S)OTAN hat nie die Verantwortung für die Zerstörungen übernommen, die sie durch die Bombardierung und die darauf folgenden Vertreibungen verursacht hat. Noch immer sind Roma in vielen Ländern stark diskriminiert, auch im Kosovo. Eine Abschiebung bedeutet für geduldete Roma eine weitere Vertreibung. Sie finden nichts als ein Leben in Angst und elenden Bedingungen.

Mit dem Angriff auf die Republik Jugoslawien begann eine neue Ära deutscher Außenpolitik. Deutschland führt wieder Krieg. Der Krieg gegen die Republik Jugoslawien legte die Grundlage für die heutige Außenpolitik Deutschlands, in der deutsche Interessen wieder mit militärischen Mittel durchgesetzt werden.

In Regensburg hat sich ein breites Bündnis aus ver.di Jugend Oberpfalz, SDS Regensburg, SJD – Die Falken, DGB Jugend, VVN-BDA, Internationalen Kultur- und Solidaritätsverein, BI Asyl, Bund für Geistesfreiheit, FAU und der antifaschistischen Gruppe anita_F, unter dem Motto „15. Jahrestag der Bombardierung Jugoslawiens – Erinnern heißt kämpfen“, zusammengeschlossen um an den Bombenkrieg gegen Jugoslawien zu erinnern, über die deutsche Kriegspolitik aufzuklären und dagegen auf die Straße zu gehen.

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